Harte Debatten in zarten Aquarellen
Die beiden Künstler kennen sich schon länger und arbeiten seit 2014 zusammen. Beide wohnen mittlerweile in Hessen, haben aber ihre künstlerische Ausbildung in Rheinland-Pfalz absolviert. In ihrer Kunst unterscheiden sich Kirsten Kötter und Paul Hirsch jedoch deutlich. So widmet sich Kirsten Kötter der Aquarellmalerei. „Das Besondere an ihren Werken ist, dass sie diese in den Ausschusssitzungen und Plenarsitzungen des Landtags angefertigt hat“, sagte Landtags-Vizepräsident Hans-Josef Bracht bei der Ausstellungseröffnung. Entstanden sei eine Serie von 35 Bildern, die zu einem detaillierteren und vor allem lohnenswerten Blick in den Politikbetrieb einladen. Kirsten Kötter habe nicht nur vorgefundene Situationen gemalt, sondern auch einzelne Worte, die in den Sitzungen gesprochen worden sind, protokolliert, erläuterte Hans-Josef Bracht. Gesellschaftsrelevante Themen seien ihr ein Anliegen und fänden immer wieder Eingang in ihre Kunstwerke.
Kunst mit der Kettensäge
„Ganz anders hingegen muten die Holzskulpturen von Paul Hirsch an“, so der Landtags-Vize. Alleine schon der Herstellungsprozess unterscheide sich erheblich von der doch eher zart wirkenden Aquarellmalerei, denn hier komme eine Kettensäge zum Einsatz. Paul Hirsch nutze diese als verlängerte Hand, um das Holz zu modellieren. Für seine beweglichen Skulpturen verwendet der Künstler nur frisches Holz, da ihn vor allem der Veränderungsprozess des Holzes interessiert. Zudem können die Skulpturen bei jedem Aufbau verändert werden.
Kunsthistorikerin Ana Karaminowa gab anschließend einen detaillierten Einblick in die Kunstwerke und die Arbeit von Kirsten Kötter und Paul Hirsch.
Wann und wo ist die Ausstellung zu sehen?
Die Ausstellung ist vom 5. September bis 10. Oktober 2019 täglich - außer an Wochenenden und dem Feiertag am 3. Oktober - von 8 Uhr bis 17 Uhr im Foyer des Abgeordnetenhauses, Kaiser-Friedrich-Straße 3, 55116 Mainz, zu sehen. Der Eintritt ist frei.