Was bisher geschah – Geschichte der Sanierung
Als eines der schönsten Gebäude der Stadt prägt es die Ansicht von Mainz: das Deutschhaus, erbaut zwischen 1729 und 1740. Im Zweiten Weltkrieg bis auf seine barocken Außenmauern und den Gewölbekeller zerstört, wird das Deutschhaus mit den Baumitteln der Nachkriegszeit 1950 und 1951 innerhalb von wenigen Monaten wiederaufgebaut.
Seit 1951 ist das Deutschhaus Sitz des Landtags von Rheinland-Pfalz. 62 Jahre später, im Januar 2013, einigen sich die Landtagsfraktionen darauf, das Gebäude nachhaltig sanieren zu lassen. Im Oktober 2015 willigt der Haushalts- und Finanzausschuss einstimmig in die Sanierung ein.
August 2019: Landtag feiert Richtfest
Die Rohbauarbeiten am Deutschhaus sind seit diesem Sommer beendet. Dieses besondere Ereignis feiert der Landtag bei einem Richtfest mit allen am Bau Beteiligten, den Landtagsabgeordneten und mit weiteren Ehrengästen. Landtagspräsident Hendrik Hering will das neue Deutschhaus vor allem zu einem „lebendigen Ort der Demokratie“ machen. „Mit diesem Haus ist der unerschütterliche Glaube an die parlamentarische Demokratie fest verbunden“, betont er auf dem Richtfest.
April 2019: Rohbauarbeiten am Anbau abgeschlossen
Seit April laufen die Rohbauarbeiten für den neuen Plenarsaal. Bereits fertig ist der Rohbau des neuen Anbaus. In den Anbau kommen das Landtagsrestaurant und drei Besprechungsräume. Ebenso abgeschlossen sind die Rohbauarbeiten im Keller und im Erdgeschoss des Deutschhauses.
Februar/März 2019: Plenarsaalboden kommt raus
Zu Beginn des Jahres 2019 wird der Boden des Plenarsaals abgebrochen. Bis dahin stabilisierte die Bodenplatte noch das Gebäude. Gleichzeitig wurden im Innern bereits die Treppenhäuser betoniert sowie die Wände des neuen Plenarsaals. Schon gut zu erkennen: die Nische für die historische Hambacher Fahne.
September 2018: Michael Sailstorfer gewinnt „Kunst am Bau“
Im Herbst 2018 gewinnt der Berliner Künstler Michael Sailstorfer den europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb „Kunst am Bau“. Sein Kunstwerk heißt „Drei Farben“. Eingebettet in hohe Messingrahmen werden nach der Sanierung Schwarz, Rot und Gold vor dem Parlamentsgebäude wehen und an die historische Hambacher Fahne im Plenarsaal erinnern, das Symbol für die frühen Freiheits- und Demokratiebewegungen im Land. Lesen Sie mehr.
Oktober 2017: Offizielles Startsignal für Rohbauarbeiten
Im Herbst 2017 legt Landtagspräsident Hendrik Hering gemeinsam mit den Fraktionsvorsitzenden und dem Architekten Linus Hofrichter symbolisch den Grundstein. Damit gibt er das offizielle Startsignal der Rohbauarbeiten für die neuen Gebäudeteile. Jetzt beginnen die Arbeiten am Anbau sowie an der neuen barrierefreien Treppen- und Rampenanlage vor dem Deutschhaus. Der Landtagspräsident erinnert bei der Grundsteinlegung an die Geschichtsträchtigkeit des Parlamentsgebäudes, von dessen Balkon aus am 18. März 1793 die „Mainzer Republik“, der erste kurze Gehversuch der Demokratie in Deutschland, ausgerufen wurde. Lesen Sie mehr.
2017: Spektakuläre Funde bei archäologischen Arbeiten
Im Jahr 2017 finden auf dem Deutschhaus-Gelände archäologische Grabungen statt. Die Archäologinnen und Archäologen legen mittelalterliche Mauern im Landtagshof frei, finden Teile der römischen Stadtmauer und machen zum Teil spektakuläre Funde: zum Beispiel finden sie eine sehr seltene byzantinische Goldmünze aus dem 6. Jahrhundert. Landtagspräsident Hendrik Hering kündigt bei der Präsentation der Funde an, dass davon auszugehen ist, dass die Gesamtkosten der Sanierung am Ende rund 60 Millionen Euro betragen werden – darin enthalten sind Baupreissteigerungen aufgrund der brummenden Konjunktur und neues Mobiliar. Lesen Sie mehr.
2016/2017: Abriss des Anbaus
In den Jahren 2016 und 2017 wird das Deutschhaus im Innern komplett entkernt. Außerdem kommen Abrissbagger zum Einsatz, die den historisch anmutenden Restaurantanbau aus den 50er-Jahren niederlegen. Dort entsteht ein moderner neuer Anbau mit mehr Platz für Besuchergruppen. Lesen Sie mehr.
Mai 2016: Erste Sitzung im „neuen, alten“ Plenarsaal
Am 18. Mai 2016 findet die konstituierende Sitzung des Landtags in der 17. Wahlperiode statt – und damit zugleich die erste Plenarsitzung im Interims-Plenarsaal in der Steinhalle des Mainzer Landesmuseums. Der damalige Landtagspräsident Joachim Mertes sagt bei der Schlüsselübergabe: „Durch den Einzug des Landtags wird das Landesmuseum zur ersten Adresse des Landes“. Lesen Sie mehr.
April 2016: Symbolischer Spatenstich
„Jetzt geht es los, das Bauen für die Demokratie in Rheinland-Pfalz!“ Mit diesen Worten setzt der frühere Landtagspräsident Joachim Mertes im April 2016 den symbolischen Spatenstich für die nachhaltige Generalsanierung des Deutschhauses. Das neue Deutschhaus soll ein Begegnungsort sein, transparent und zukunftsfähig – ein Haus, in dem Demokratie erlebbar wird. Lesen Sie mehr.
Herbst 2015 bis Frühjahr 2016: Ab- und Wiederaufbau des Plenarsaals
Die Landtagsverwaltung zieht in den Herbstferien 2015 innerhalb von einer Woche ins Isenburg-Karree um – das ehemalige Mainzer Untersuchungsgefängnis. Im Dezember 2015 findet schließlich die vorerst letzte Plenarsitzung im Deutschhaus statt. Von Weihnachten 2015 bis April 2016 wird der Plenarsaal dann Zug um Zug im Deutschhaus abgebaut und im Übergangsquartier, der Steinhalle des Landesmuseums, wieder aufgebaut. Der Landtag tagt in dieser Zeit zwei Mal im Mainzer Rathaus. Lesen Sie mehr.
Oktober 2015: Haushaltsausschuss willigt einstimmig in Sanierung ein
In seiner Sitzung vom 15. Oktober beschließt der Haushalts- und Finanzausschuss, das Geld für die Sanierung und Erweiterung des rheinland-pfälzischen Landtagsgebäudes bereitzustellen. Die sogenannte "Haushaltsunterlage Bau", kurz "HU-Bau", sieht berechnete Kosten von knapp 50 Millionen Euro für die Baumaßnahmen am Deutschhaus vor. Diese Kosten umfassen noch nicht die aufgrund der guten Konjunktur zu erwartenden Baupreissteigerungen.
2013/2014: Internationaler und transparenter Architektenwettbewerb
In den Jahren 2013 und 2014 findet ein zweistufiger internationaler Architektenwettbewerb zur Generalsanierung des Deutschhauses statt. In dem innovativen und transparenten Wettbewerbsverfahren wurden die Entwürfe der Architektinnen und Architekten in einem ersten Schritt öffentlich ausgestellt. Die Anregungen wurden in die nächste Stufe des Wettbewerbs übernommen. Aus dem Wettbewerb geht im Juni 2014 das Ludwigshafener Büro sander.hofrichter/architekten als Sieger hervor.