Langjähriger Abgeordneter und Innenminister verstorben
In den 1960er Jahren begleitete Schwarz als Landtagsabgeordneter intensiv die Gründung des ZDF sowie die territoriale Verwaltungsreform. Von 1971 bis 1976 wurde er unter Helmut Kohl rheinland-pfälzischer Innenminister.
„Mit Heinz Schwarz verlieren wir den letzten Abgeordneten, der noch aus der Frühzeit unseres Landesparlaments, aus der vierten Wahlperiode, berichten konnte,“ so Landtagspräsident Hering, „unser Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Weggefährten und Freunden“. Bis zuletzt blieb Schwarz dem Landtag Rheinland-Pfalz in der Vereinigung ehemaliger Abgeordneter eng verbunden. Im Rahmen des Zeitzeugenprojekts „Parlamentarische Erinnerungskultur - ehemalige Landtagsabgeordnete erinnern sich“ berichtete er vor wenigen Wochen in seiner Heimatgemeinde Leubsdorff unter anderem von seinen Erlebnissen als Kind in der NS-Zeit sowie als 16-Jähriger Luftwaffenhelfer bei der Verteidigung der Brücke von Remagen und darüber, was ihn bewogen hat, danach in die Politik zu gehen. „Wir waren zwar nicht viele, aber einige, die dann doch sehr engagiert wussten: Jetzt müssen wir lernen, was Demokratie ist“, hatte sich Schwarz bereits 2016 bei einer Veranstaltung zu 70 Jahre Parlament erinnert.
Zur geglückten Demokratie entscheidend beigetragen
Auch der Präsident der Vereinigung ehemaliger Mitglieder des rheinland-pfälzischen Landtags, Alfred Beth, würdigte Heinz Schwarz, der Ehrenpräsident der Vereinigung war: „Wir werden Heinz Schwarz sehr vermissen in seiner ebenso freundlichen, lebensfrohen wie klaren Art. Er mochte die Menschen, aber er hatte auch eine klare politische Haltung, debattierte meinungsstark und vertrat seine Standpunkte pointiert. Über 70 Jahre prägte der überzeugte Demokrat unser Land mit. Heinz Schwarz begegnete und beeinflusste Generationen von Landespolitikern, weil er auch nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik seine Meinung zu aktuellen Fragen klar äußerte. Als politischer Pensionär wirkte er über viele Jahre in unserer Vereinigung ehemaliger Abgeordneter des Landtags als Präsident mit und setze Maßstäbe für unsere Arbeit. Der verdiente Dank war die Ernennung zum Ehrenpräsidenten. Heinz Schwarz wird bei uns allen durch die Leidenschaft und das Herzblut, mit denen er Politik gestaltet und sich für die Demokratie engagiert hat, in Erinnerung bleiben. Heinz Schwarz hatte Krieg und Diktatur noch erlebt und wollte, dass die Demokratie der Deutschen nach 1945 glückt. Dafür setzte er sich zeitlebens ein. Zu dieser geglückten Demokratie hat Heinz Schwarz durch sein Wirken ganz entscheidend beigetragen.“
Anmerkung: Der letzte Absatz mit dem Zitat von Alfred Beth wurde nachträglich ergänzt.